Was ist Thin Content? (Googles Albtraum & SEO-Killer)
Google möchte seinen Nutzern hilfreiche und substanzielle Inhalte bieten. Das genaue Gegenteil davon ist Thin Content (dünner Inhalt). Seiten mit Thin Content sind einer der Hauptgründe für schlechte Rankings und ein klares Ziel des Google Helpful Content Systems.
Die schnelle Definition
Thin Content bezeichnet Webseiten, die Suchmaschinen und Nutzern sehr wenig bis keinen einzigartigen Mehrwert bieten. Dies bezieht sich nicht zwangsläufig nur auf eine geringe Wortanzahl, sondern primär auf mangelnde inhaltliche Tiefe, fehlende Originalität oder irrelevante Informationen.
Warum Thin Content Ihre gesamte Website gefährdet
Die Identifizierung und Behebung von Thin Content ist keine Kür, sondern Pflicht. Google sieht “dünne” Inhalte als Qualitätsmangel, der schwerwiegende Folgen haben kann:
- Negative SEO-Bewertung (Helpful Content System): Das Helpful Content System von Google bewertet Websites als Ganzes. Eine hohe Anzahl von Thin-Content-Seiten kann dazu führen, dass Ihre **gesamte Domain** als “nicht hilfreich” eingestuft wird – das schadet auch den Rankings Ihrer eigentlich guten Seiten.
- Schlechte Nutzererfahrung (UX): Seiten ohne Mehrwert frustrieren Nutzer. Sie finden nicht, was sie suchen, und springen sofort zurück zu Google (siehe Pogo-Sticking). Dies sind starke negative Nutzersignale.
- Indexierungsprobleme: Google wird minderwertige Seiten oft gar nicht erst in den Index aufnehmen (Status “Gecrawlt – zurzeit nicht indexiert” in der Search Console) oder sie wieder daraus entfernen.
- Verschwendung von Crawl Budget: Der Googlebot verschwendet Zeit damit, Tausende nutzloser Seiten zu crawlen, anstatt sich auf Ihre wichtigen Inhalte zu konzentrieren.
Typische Beispiele für Thin Content
- Leere oder fast leere Seiten: Seiten mit nur wenigen Wörtern oder Sätzen (z.B. ein Blog-Beitrag mit nur 50 Wörtern).
- Automatisch generierte Inhalte: Sinnlose, per Software erstellte Texte.
- Duplicate Content: Seiten, die Inhalte von anderen Websites kopieren (interner oder externer Duplicate Content).
- Leere Kategorieseiten: Kategorieseiten in einem Shop, die (noch) keine Produkte enthalten, aber indexierbar sind (siehe Soft 404).
- Tag-Archivseiten: Tag-Seiten, die nur einen oder zwei Blogartikel auflisten, sind oft Thin Content.
- “Doorway Pages”: Seiten, die nur erstellt wurden, um für ein Keyword zu ranken und den Nutzer auf eine andere Seite weiterzuleiten (siehe Doorway Pages).
Wie findet und behebt man Thin Content? (Checkliste)
Ein Content-Audit ist der Schlüssel zur Identifizierung von Thin Content.
Finden:
- SEO-Crawler: Nutzen Sie Tools wie Screaming Frog oder Sitebulb und sortieren Sie alle indexierbaren URLs nach der Wortanzahl (Word Count). Seiten mit unter 100-200 Wörtern sind oft verdächtig.
- Google Search Console: Seiten unter “Gecrawlt – zurzeit nicht indexiert” oder “Gefunden – zurzeit nicht indexiert” sind oft betroffen.
- Google-Suche: Nutzen Sie den
site:IhreDomain.deOperator und suchen Sie nach Standardphrasen (z.B. “Keine Produkte gefunden”).
Beheben:
- Verbessern (Improve): Wenn die Seite ein relevantes Thema hat, aber zu dünn ist: Fügen Sie wertvolle, einzigartige Inhalte hinzu. Recherchieren Sie die Suchintention und erstellen Sie einen holistischen Artikel.
- Zusammenführen (Consolidate): Wenn Sie 10 dünne Artikel zu 10 sehr ähnlichen Themen haben: Fassen Sie diese zu einem umfassenden “Ultimate Guide” zusammen und leiten Sie die alten URLs per 301-Redirect auf den neuen Artikel um.
- Löschen / De-indexieren (Remove/Prune): Wenn die Seite keinen Zweck erfüllt und keinen Traffic hat (z.B. alte Tag-Seiten, leere Kategorien):
- Setzen Sie die Seite auf
noindex, um sie aus dem Index zu entfernen. Dies ist die häufigste Lösung für Tag-Archive. - Oder löschen Sie die Seite und lassen Sie den Server einen 404- (Nicht gefunden) oder 410- (Dauerhaft entfernt) Statuscode senden.
- Setzen Sie die Seite auf
Profi-Tipp: Qualität vor Quantität
Veröffentlichen Sie lieber einen herausragenden 2.000-Wort-Artikel pro Monat als zehn 200-Wort-Artikel. Das “Helpful Content System” belohnt Websites, die Autorität und Tiefe demonstrieren, und wertet “Masse statt Klasse”-Strategien ab.
Zusammenfassung: Thin Content (dünner Inhalt) bezieht sich auf Seiten mit geringem oder keinem Mehrwert für den Nutzer, oft aufgrund von wenig Text, Duplikaten oder automatischer Generierung. Google wertet Thin Content als negatives Qualitätssignal (Helpful Content System), das die gesamte Domain beeinträchtigen kann. Die Behebung durch Verbesserung, Konsolidierung oder De-Indexierung (noindex) ist für die Index-Hygiene unerlässlich.

