Was ist eine gTLD? (Generic Top-Level Domain erklärt)

Bei der Wahl einer Domainendung stehen neben den bekannten Länderkürzeln wie `.de` oder `.at` auch viele allgemeine Endungen zur Verfügung. Diese werden als gTLDs (Generic Top-Level Domains) bezeichnet und bieten Flexibilität für globale oder thematische Webpräsenzen.

Die schnelle Definition

Eine gTLD (Generic Top-Level Domain) ist eine generische Domainendung oberster Ebene im Domain Name System (DNS) des Internets. Im Gegensatz zu länderspezifischen ccTLDs (Country Code Top-Level Domains) sind gTLDs in der Regel nicht an ein bestimmtes Land gebunden und können oft weltweit registriert werden. Beispiele sind .com, .org, .net, aber auch neuere Endungen wie .shop oder .berlin.

Flexibilität und globale Reichweite

Die Entscheidung für eine gTLD kann verschiedene Vorteile bieten:

  1. Globale Ausrichtung: Endungen wie .com oder .org signalisieren oft eine internationale oder nicht geografisch begrenzte Ausrichtung der Website. Sie sind ideal für Unternehmen, die ein globales Publikum ansprechen.
  2. Thematischer Bezug: Viele neuere gTLDs (sogenannte nTLDs oder new gTLDs) ermöglichen einen direkten thematischen Bezug, z.B. .shop, .blog, .app, .photography. Dies kann Nutzern auf den ersten Blick verraten, worum es auf der Website geht.
  3. Verfügbarkeit: Da die klassischen TLDs wie .com oder .de oft schon stark belegt sind, bieten die zahlreichen neuen gTLDs mehr Auswahlmöglichkeiten für kurze und prägnante Domainnamen.
  4. Branding-Potenzial: Kreative gTLDs können Teil des Markennamens werden oder diesen unterstreichen (z.B. coff.ee – obwohl .ee eigentlich eine ccTLD ist, wird sie oft kreativ als gTLD-Alternative genutzt).

Beispiele für gTLDs

Man unterscheidet grob zwischen ursprünglichen und neuen gTLDs:

  • Ursprüngliche gTLDs (Auswahl):
    • .com (commercial)
    • .org (organization)
    • .net (network)
    • .info (information)
    • .biz (business)
    • .gov (government – eingeschränkt)
    • .edu (educational – eingeschränkt)
  • Neue gTLDs (nTLDs – Auswahl):
    • .shop
    • .app
    • .blog
    • .berlin, .bayern (geografische gTLDs)
    • .photography
    • .online
    • .xyz
    • … und Hunderte weitere.

gTLD vs. ccTLD im SEO

Der Hauptunterschied aus SEO-Sicht liegt im Geotargeting:

  • ccTLD (z.B. .de): Signalisiert Google klar, dass die Website für ein bestimmtes Land (Deutschland) relevant ist. Vorteilhaft für lokale Rankings.
  • gTLD (z.B. .com): Signalisiert keine spezifische Länderausrichtung. Google versucht, die Zielregion aus anderen Signalen (Serverstandort, Sprache, Währung, Hreflang-Tags, Search Console-Einstellungen) abzuleiten. Dies bietet mehr Flexibilität für internationale Seiten, erfordert aber ggf. explizite Geotargeting-Einstellungen.
  • Geografische gTLDs (z.B. .berlin): Werden von Google ähnlich wie ccTLDs behandelt und als starkes Signal für die lokale Relevanz (in diesem Fall für Berlin) gewertet.

Profi-Tipp: Geotargeting in der Search Console

Wenn Sie eine gTLD wie .com verwenden, aber hauptsächlich eine Zielgruppe in einem bestimmten Land ansprechen möchten (z.B. Deutschland), können Sie dies in der Google Search Console unter “Internationale Ausrichtung” (Legacy-Tool) einstellen. Dies hilft Google zu verstehen, für welches Land Ihre Inhalte primär relevant sind. Verwenden Sie jedoch `hreflang`-Attribute für verschiedene Sprach- oder Länderversionen, hat diese Einstellung keine Wirkung mehr.

Zusammenfassung: Eine gTLD (Generic Top-Level Domain) ist eine allgemeine Domainendung (wie .com, .org, .shop), die im Gegensatz zu ccTLDs nicht an ein bestimmtes Land gebunden ist. Sie bietet Flexibilität für internationale Websites oder kann einen thematischen Bezug herstellen. Für die geografische Ausrichtung muss bei gTLDs oft auf andere Signale oder Einstellungen (z.B. in der Search Console) zurückgegriffen werden.
Geschäftsführer: Sven Hauswald

WebSeo GmbH
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