Was ist Geotargeting? (Nutzer am richtigen Ort ansprechen)
Im digitalen Marketing ist es oft entscheidend, nicht nur wer Ihre Botschaft sieht, sondern auch wo diese Person sich befindet. Geotargeting (oder Geo-Targeting) ist die Technik, Inhalte oder Werbung gezielt an Nutzer in bestimmten geografischen Regionen auszuspielen.
Die schnelle Definition
Geotargeting ist eine Marketing- und Website-Optimierungsstrategie, bei der Inhalte, Anzeigen oder Angebote basierend auf dem geografischen Standort des Nutzers (Land, Region, Stadt, Postleitzahl oder sogar ein bestimmter Radius) angepasst oder ausgeliefert werden. Ziel ist es, die Relevanz für den Nutzer zu erhöhen und Streuverluste zu minimieren.
Relevanz steigern, Budget sparen
Geotargeting bietet signifikante Vorteile, insbesondere für Unternehmen mit lokalem oder regionalem Bezug, aber auch für global agierende Firmen:
- Höhere Relevanz: Indem Sie Nutzern Inhalte oder Angebote zeigen, die für ihren Standort relevant sind (z.B. lokale Veranstaltungen, spezielle Lieferkonditionen, die Adresse der nächsten Filiale), steigern Sie die Relevanz und damit die Nutzerzufriedenheit.
- Effizientere Werbeausgaben (SEA): Bei bezahlten Anzeigen (wie Google Ads) können Sie Ihr Budget gezielt auf Regionen konzentrieren, in denen Ihre Zielgruppe lebt oder sich aufhält. Das reduziert Streuverluste und erhöht den Return on Ad Spend (ROAS).
- Verbesserte Conversion Rates: Relevantere Angebote führen oft zu höheren Conversion Rates. Ein Nutzer in München interessiert sich wahrscheinlich mehr für ein lokales Angebot aus München als aus Hamburg.
- Lokales SEO (indirekt): Obwohl Geotargeting primär eine Nutzer- und Werbestrategie ist, unterstützt es Local SEO. Indem Sie Ihre Website-Inhalte auf spezifische Regionen ausrichten (z.B. durch lokale Landing Pages), senden Sie auch Relevanzsignale an Suchmaschinen.
- Personalisierung: Geotargeting ist eine Form der Personalisierung, die das Nutzererlebnis verbessert, indem sie auf den Kontext des Standorts eingeht.
Wie funktioniert Geotargeting?
Die Standortermittlung erfolgt meist über:
- IP-Adresse: Jedem Gerät im Internet ist eine IP-Adresse zugewiesen, die grob einer geografischen Region zugeordnet werden kann.
- GPS-Daten: Auf Mobilgeräten kann (mit Zustimmung des Nutzers) der genaue GPS-Standort verwendet werden.
- WLAN-Ortung: Die Position kann auch über bekannte WLAN-Netzwerke in der Umgebung bestimmt werden.
- Nutzerangaben: Explizite Angaben des Nutzers (z.B. in einem Profil oder einer Suchanfrage wie “Restaurant Dresden”).
Anwendungsbeispiele für Geotargeting
- Lokale Unternehmen: Ein Klempner schaltet Google Ads nur im Umkreis von 20 km um seinen Standort.
- Online-Shops: Zeigen unterschiedliche Versandkosten oder Lieferzeiten je nach Land des Nutzers an.
- Nachrichtenportale: Blenden lokale Wettermeldungen oder Nachrichten basierend auf dem Standort des Lesers ein.
- Event-Veranstalter: Bewerben Konzerte oder Messen nur in der relevanten Region.
- Sprachversionen: Automatische Weiterleitung auf die passende Sprachversion einer Website (z.B. .de, .at, .ch).
Geotargeting im SEO
Im organischen SEO können Sie Geotargeting auf verschiedene Weisen beeinflussen:
- ccTLD (Länderspezifische Domain): Die Verwendung einer Domainendung wie `.de` ist das stärkste Signal für Google, dass Ihre Seite für Deutschland relevant ist.
- Google Search Console: Für generische Domains (gTLDs wie `.com`) können Sie in der Search Console ein Zielland festlegen (nur möglich, wenn keine `hreflang`-Tags verwendet werden).
- Serverstandort: Ein Serverstandort im Zielland kann ein (kleines) positives Signal sein.
- Lokale Inhalte: Erstellen Sie Inhalte, die spezifisch für eine Region sind (Ortsnamen, lokale Bezüge, Adressen).
- Google Business Profile: Essentiell für die Sichtbarkeit in lokalen Suchergebnissen und auf Google Maps.
- Hreflang-Tags: Für mehrsprachige oder multiregionale Websites signalisieren diese Tags Google, welche Sprach- oder Länderversion für welchen Nutzer ausgespielt werden soll.
Profi-Tipp: Geotargeting vs. Geofencing
Verwechseln Sie Geotargeting nicht mit Geofencing. Geotargeting richtet sich an Nutzer *innerhalb* eines definierten geografischen Bereichs. Geofencing hingegen löst eine Aktion aus (z.B. Push-Nachricht senden), wenn ein Nutzer einen vordefinierten geografischen Bereich *betritt* oder *verlässt*.
Zusammenfassung: Geotargeting ist die Ausrichtung von Inhalten oder Werbung auf Nutzer in spezifischen geografischen Regionen. Es steigert die Relevanz, verbessert die Nutzererfahrung und macht Werbeausgaben effizienter. Im SEO wird es durch Signale wie ccTLDs, lokale Inhalte und das Google Business Profile beeinflusst und ist entscheidend für den lokalen Sucherfolg.

