Was ist Barrierefreiheit (Accessibility)? Und warum ist sie ein SEO-Booster?

Stellen Sie sich vor, Sie betreten ein Geschäft, aber die Eingangstür ist zu schmal für einen Rollstuhl, die Preisschilder sind zu klein geschrieben, um sie lesen zu können, oder die Gänge sind so vollgestellt, dass Sie sich nicht zurechtfinden. Sie würden das Geschäft frustriert verlassen.

Barrierefreiheit im Web (auch Accessibility oder A11y) bedeutet, eine Website so zu gestalten und zu programmieren, dass sie von allen Menschen, unabhängig von ihren körperlichen oder technischen Einschränkungen, problemlos genutzt werden kann.

Die schnelle Definition

Barrierefreiheit (Accessibility) bezeichnet die Gestaltung von Websites, Apps und digitalen Inhalten, sodass sie auch von Menschen mit Behinderungen (z.B. Sehbehinderungen, Hörbehinderungen, motorischen Einschränkungen) oder temporären Einschränkungen (z.B. gebrochener Arm, langsame Internetverbindung) uneingeschränkt wahrgenommen, verstanden und bedient werden können.

Warum Barrierefreiheit weit mehr als nur “nett zu haben” ist

Eine barrierefreie Website ist nicht nur ein Zeichen von sozialer Verantwortung, sondern bringt Ihnen handfeste Vorteile:

  1. Größere Reichweite: Sie schließen niemanden aus. Rund 10-15 % der Bevölkerung haben eine Form von Behinderung. Das ist eine riesige potenzielle Kundengruppe, die Sie sonst ignorieren würden.
  2. Bessere User Experience (UX) für ALLE: Maßnahmen für Barrierefreiheit (klare Struktur, gute Lesbarkeit, einfache Navigation) verbessern die Nutzererfahrung für jeden Besucher, nicht nur für Menschen mit Behinderungen.
  3. Direkte SEO-Vorteile: Google liebt nutzerfreundliche Seiten. Viele Barrierefreiheits-Praktiken überschneiden sich direkt mit SEO-Best-Practices:
    • Klare Struktur (Überschriften): Hilft Screenreadern und Google, den Inhalt zu verstehen.
    • Alt-Texte für Bilder: Helfen Sehbehinderten und Google, den Bildinhalt zu erfassen.
    • Gute Lesbarkeit & Kontraste: Helfen Menschen mit Sehschwäche und reduzieren die Absprungrate bei allen Nutzern.
    • Keyboard-Navigation: Wichtig für motorisch eingeschränkte Nutzer und ein Signal für eine saubere technische Umsetzung.
  4. Rechtliche Anforderungen: Für öffentliche Stellen und zunehmend auch für private Unternehmen (je nach Branche und Umsatz) gibt es gesetzliche Vorgaben zur Barrierefreiheit (z.B. Barrierefreiheitsstärkungsgesetz – BFSG in Deutschland, basierend auf dem European Accessibility Act – EAA).

Ein praktisches Beispiel: Der Alt-Tag eines Bildes

  • Situation: Sie haben ein Bild einer roten Rose auf Ihrer Gartenseite.
  • Nicht barrierefrei: Das Bild hat keinen Alt-Tag (<img src=”rose.jpg” alt=””>)
    • Problem für Nutzer: Ein blinder Nutzer mit einem Screenreader hört nur “Bild”. Er weiß nicht, was dargestellt ist.
    • Problem für SEO: Google sieht nur eine Bilddatei, versteht aber den Inhalt nicht. Das Bild rankt nicht in der Bildersuche.
  • Barrierefrei & SEO-optimiert: Das Bild hat einen beschreibenden Alt-Tag (<img src=”rote-rose-garten.jpg” alt=”Nahaufnahme einer blühenden roten Rose im Garten”>)
    • Mehrwert für Nutzer: Der Screenreader liest die Beschreibung vor.
    • Mehrwert für SEO: Google versteht den Bildinhalt, kann das Bild in der Bildersuche ranken und wertet die Relevanz der Seite für “rote Rose” höher.

Checkliste: Die wichtigsten Säulen der Web-Barrierefreiheit

Diese Punkte sind ein guter Start, um Ihre Seite zugänglicher zu machen:

  • Semantisches HTML: Nutzen Sie HTML-Elemente für ihren vorgesehenen Zweck (Überschriften <h1>-<h6> für Struktur, <p> für Absätze, <ul>/<ol> für Listen, <button> für Buttons etc.).
  • Aussagekräftige Alt-Texte: Geben Sie allen Bildern, die Informationen vermitteln, einen beschreibenden Alternativtext.
  • Keyboard-Bedienbarkeit: Kann man durch Ihre Seite nur mit der Tab-Taste navigieren und alle wichtigen Elemente (Links, Buttons, Formularfelder) erreichen und auslösen?
  • Klare Linktexte: Vermeiden Sie nichtssagende Linktexte wie “Hier klicken” oder “Mehr erfahren”. Der Linktext sollte klar beschreiben, wohin der Link führt (z.B. “Lesen Sie unseren Guide zu OnPage-SEO”).
  • Ausreichender Farbkontrast: Stellen Sie sicher, dass der Kontrast zwischen Textfarbe und Hintergrundfarbe hoch genug ist (es gibt kostenlose Online-Tools, um das zu prüfen).
  • Verständliche Formulare: Alle Formularfelder sollten klar beschriftet sein (<label>). Fehlermeldungen müssen verständlich sein.
  • Untertitel & Transkripte: Stellen Sie für Videos Untertitel und für Audio-Inhalte (Podcasts) eine Text-Transkription bereit.

Profi-Tipp: Denken Sie über die reine Technik hinaus

Barrierefreiheit ist auch eine Frage der inhaltlichen Verständlichkeit. Schreiben Sie in klarer, einfacher Sprache. Vermeiden Sie unnötigen Fachjargon. Strukturieren Sie Ihre Texte logisch mit kurzen Absätzen und Zwischenüberschriften. Davon profitieren alle Ihre Leser – und Google auch.

Zusammenfassung: Barrierefreiheit ist kein optionales Add-on, sondern ein integraler Bestandteil einer modernen, nutzerzentrierten und SEO-starken Website. Indem Sie Ihre Seite für alle zugänglich machen, verbessern Sie die Erfahrung für jeden einzelnen Besucher und senden gleichzeitig starke positive Signale an Google.
Geschäftsführer: Sven Hauswald

WebSeo GmbH
Röderstraße 1
01454 Radeberg

Kontakt:
Telefon: 03528 4029727
E-Mail: info@webseo.de

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