Was ist die Keyword-Schwierigkeit? (Keyword Difficulty erklärt)
Wenn Sie eine Keyword-Recherche durchführen, stoßen Sie in fast jedem SEO-Tool auf eine Metrik namens Keyword-Schwierigkeit (oder “Keyword Difficulty”, “KD”). Dieser Wert ist oft entscheidend dafür, ob Sie versuchen sollten, für einen Begriff zu ranken oder nicht. Aber was genau misst er?
Die schnelle Definition
Die Keyword-Schwierigkeit ist eine Metrik, die von SEO-Softwareanbietern (wie Ahrefs, SEMrush, Moz etc.) berechnet wird, um abzuschätzen, wie schwierig es sein wird, für ein bestimmtes Keyword auf der ersten Seite von Google zu ranken. Der Wert wird meist auf einer Skala von 0 bis 100 angegeben.
WICHTIG: Die Keyword-Schwierigkeit ist keine offizielle Metrik von Google. Jedes Tool berechnet sie anders, aber sie basiert fast ausschließlich auf der Quantität und Qualität der Backlinks der Seiten, die aktuell auf Seite 1 ranken.
Den Score richtig interpretieren
Ein hoher KD-Score bedeutet nicht, dass ein Ranking unmöglich ist, und ein niedriger Score bedeutet nicht, dass es ein Spaziergang wird. Der wahre Wert liegt im Verständnis, wie Sie diese Metrik nutzen:
- Ressourcenplanung: Ein hoher Score (z.B. 70+) bedeutet, dass die Top-Seiten extrem starke Backlink-Profile haben. Um hier mitzuhalten, benötigen Sie eine langfristige Strategie mit exzellentem Content und aktivem Linkaufbau.
- Wettbewerbsanalyse: Es ist ein schneller Indikator, um Ihre Konkurrenz einzuschätzen. Wenn Sie nur Seiten mit hohen Scores sehen, ist der Markt etabliert.
- Chancen finden (Low-Hanging Fruits): Der größte Mehrwert besteht darin, Keywords mit einem **hohen Suchvolumen**, aber einer **niedrigen Keyword-Schwierigkeit** zu finden. Das sind oft die “Low-Hanging Fruits” – Themen, bei denen die Nachfrage hoch, der Wettbewerb (in Bezug auf Backlinks) aber gering ist.
Ein praktisches Beispiel
- Das Keyword “SEO” hat eine extrem hohe Schwierigkeit (z.B. 95/100). Die Top-Positionen werden von gigantischen Autoritäten wie Google selbst, Wikipedia oder Moz gehalten. Als Einsteiger ist es fast unmöglich, hier zu ranken.
- Das Keyword “OnPage-SEO Checkliste für Handwerker” hat eine sehr niedrige Schwierigkeit (z.B. 8/100). Die Top-Positionen werden von kleineren Agentur-Blogs oder Fachartikeln gehalten. Mit einem umfassenden, hilfreichen Guide (siehe SEO-Checkliste) haben Sie eine realistische Chance, hier zu ranken.
Die Grenzen der Keyword-Schwierigkeit (WICHTIG!)
Verlassen Sie sich niemals blind auf diesen einen Wert! Die Metrik ignoriert fast vollständig drei entscheidende Faktoren:
- Content-Qualität & Suchintention: Der Score misst nicht, wie gut der Inhalt der Top-Seiten ist. Wenn die Top-10-Seiten zwar viele Links haben, aber veraltete oder irrelevante Inhalte bieten, können Sie diese mit einem **überlegenen Artikel, der die Suchintention perfekt trifft**, schlagen, selbst wenn Ihr “Authority Score” niedriger ist.
- Ihre eigene Autorität (E-E-A-T): Wenn Sie eine etablierte Autorität in einer Nische sind (z.B. ein bekannter Arzt), kann Google Ihre Inhalte für relevante Themen (YMYL) höher bewerten, auch wenn Ihr Backlink-Profil schwächer ist als das einer generischen News-Seite.
- Interne Verlinkung: Eine starke interne Verlinkung von Ihrer Startseite oder Ihren Cornerstone-Artikeln kann einer neuen Seite einen erheblichen Schub geben, den externe Tools nicht sehen.
Profi-Tipp: Nutzen Sie den Score als Filter, nicht als Gesetz
Nutzen Sie die Keyword-Schwierigkeit als ersten Filter in Ihrer Keyword-Recherche. Finden Sie Begriffe mit einer KD unter 20 oder 30. **Anschließend schauen Sie sich die SERPs manuell an.** Fragen Sie sich: “Kann ich einen *besseren* Inhalt als diese Top-10-Ergebnisse erstellen?” Wenn die Antwort “Ja” lautet, haben Sie eine Chance, unabhängig vom Score.
Zusammenfassung: Die Keyword-Schwierigkeit (Keyword Difficulty, KD) ist eine Metrik von SEO-Tools, die (meist auf Basis von Backlinks) schätzt, wie schwer es ist, für einen Begriff zu ranken. Sie ist kein Google-Rankingfaktor, sondern ein nützliches Werkzeug zur Wettbewerbsanalyse und Priorisierung. Der wichtigste Faktor bleibt jedoch die Qualität Ihres Inhalts und wie gut er die Suchintention des Nutzers erfüllt.

