Was ist Pagination? (Seitennummerierung & SEO Best Practices)

Wenn Sie einen Online-Shop mit Tausenden Produkten oder einen Blog mit Hunderten Artikeln betreiben, können Sie nicht alle Inhalte auf einer einzigen Seite anzeigen. Sie müssen sie aufteilen. Dieser Prozess der Aufteilung von Inhalten auf mehrere Seiten wird Pagination (oder Paginierung, Seitennummerierung) genannt.

Die schnelle Definition

Pagination (von lat. “pagina” = Seite) ist die Aufteilung von digitalem Inhalt in separate Seiten. Für Nutzer wird dies meist durch eine Navigation wie “Seite 1, 2, 3, … Weiter” am Ende der Seite sichtbar gemacht. Es ist eine gängige Methode, um Blog-Archive, Kategorie-Seiten in Shops oder lange Foren-Threads zu organisieren.

sssssssssssNutzerfreundlichkeit vs. SEO-Herausforderung

Pagination ist ein klassischer Kompromiss zwischen Nutzerfreundlichkeit (UX) und technischen SEO-Herausforderungen.

Für den Nutzer ist Pagination oft hilfreich, da:

  • Die erste Seite schnell lädt (es müssen nicht 500 Produkte auf einmal geladen werden).
  • Die Inhalte übersichtlich in “Häppchen” aufgeteilt sind.

Für SEO kann Pagination jedoch zu ernsthaften Problemen führen:

  1. Duplicate Content: Paginierte Seiten (Seite 2, 3, 4…) haben oft sehr ähnliche Inhalte sowie identische Title Tags und Meta Descriptions wie die Hauptseite (Seite 1). Google könnte dies als Duplikate werten.
  2. Crawl Budget-Verschwendung: Der Googlebot könnte wertvolle Zeit damit verbringen, Hunderte von “Seite 2”, “Seite 3”-Archivseiten zu crawlen, anstatt Ihre wichtigen neuen Produkte oder Blogartikel zu finden.
  3. Verwässerung von Ranking-Signalen: Anstatt dass alle Backlinks und internen Links auf eine starke Kategorieseite zeigen, verteilen sich diese Signale auf Dutzende paginierter Seiten. Die “Link Equity” wird verdünnt.

Wie geht man mit Pagination im SEO richtig um? (Die Lösungen)

Es gibt verschiedene Methoden, um Google den Umgang mit paginierten Seiten zu signalisieren. Die “perfekte” Lösung hat sich über die Jahre geändert.

1. rel=”next” / rel=”prev” (Die veraltete Methode)

Früher empfahl Google, die Beziehung zwischen den Seiten mit den Link-Attributen rel="next" und rel="prev" zu kennzeichnen. **Wichtige aktuelle Information:** Google hat 2019 offiziell bestätigt, dass es diese Attribute seit Jahren **nicht mehr verwendet**. Sich darauf zu verlassen, ist also wirkungslos.

2. Die “View All”-Seite (Alles anzeigen)

Eine gängige Methode ist es, zusätzlich zu den paginierten Seiten eine “Alles anzeigen”-Seite anzubieten, die alle Produkte oder Artikel auf einer einzigen URL auflistet.

  • Vorteil: Sie können alle paginierten Seiten per Canonical Tag auf diese “View All”-Seite verweisen lassen. Das bündelt die gesamte Link-Kraft auf einer URL.
  • Nachteil: Bei Tausenden von Produkten wird diese Seite extrem groß und langsam, was zu massiven Problemen mit der Ladezeit und den Core Web Vitals führt.

3. Canonical Tag auf Seite 1 (Die heute gängigste Methode)

Die häufigste und von vielen Experten empfohlene Lösung:

  • Die paginierten Seiten (Seite 2, 3, …) erhalten ein Canonical Tag, das auf die **erste Seite (die Hauptkategorie)** verweist.
  • Beispiel: Die URL shop.de/schuhe/seite/2/ hätte ein <link rel="canonical" href="https://shop.de/schuhe/" />.
  • Ziel: Alle Ranking-Signale werden auf der ersten Seite gebündelt. Google wird meist nur Seite 1 indexieren und die anderen als Duplikate ignorieren.

4. Die “noindex, follow” Methode (Mit Vorsicht zu genießen)

Hierbei werden alle paginierten Seiten (Seite 2, 3, …) über das Meta-Robots-Tag auf noindex, follow gesetzt.

  • Ziel: Google soll die Seiten nicht indexieren (vermeidet Duplicate Content in den SERPs), aber den Links auf den Seiten folgen, um die einzelnen Produkte oder Artikel zu finden.
  • Risiko: Google hat erklärt, dass “noindex”-Anweisungen, die über einen langen Zeitraum bestehen, auch zu “nofollow” werden können. Es besteht die Gefahr, dass Google die indexierten Produkte/Artikel nicht mehr findet (Orphan Pages).

Profi-Tipp: Unendliches Scrollen (Infinite Scroll) & SEO

Viele moderne Seiten ersetzen die Paginierung durch “Unendliches Scrollen” oder “Mehr laden”-Buttons. Dies ist für die UX oft angenehm, aber ein SEO-Albtraum, wenn es falsch gemacht wird. Der Googlebot klickt oder scrollt nicht, um Inhalte nachzuladen.

Die Lösung: Implementieren Sie es so, dass die Paginierung im Hintergrund trotzdem existiert. Während der Nutzer scrollt, ändert sich die URL in der Adressleiste (z.B. zu .../seite/2/), und diese URLs müssen auch als normale, klickbare <a href>-Links im Code (z.B. im Footer) vorhanden sein, damit der Crawler sie finden kann.

Zusammenfassung: Pagination (Seitennummerierung) dient der Aufteilung langer Inhaltslisten. Für SEO stellt sie eine Herausforderung dar (Duplicate Content, Crawl Budget, Link-Equity-Verwässerung). Die gängigste Lösung ist die Verwendung von Canonical Tags, die von den Unterseiten (Seite 2, 3...) auf die erste Seite der Serie verweisen, um die Signale dort zu bündeln.
Geschäftsführer: Sven Hauswald

WebSeo GmbH
Röderstraße 1
01454 Radeberg

Kontakt:
Telefon: 03528 4029727
E-Mail: info@webseo.de

Webseo Icon
Datenschutz-Übersicht

Wir verwenden Cookies, damit wir Ihnen die bestmögliche Benutzererfahrung bieten können. Cookie-Informationen werden in Ihrem Browser gespeichert und führen Funktionen aus, wie das Wiedererkennen von dir, wenn Sie auf unsere Website zurückkehren, und hilft unserem Team zu verstehen, welche Abschnitte der Website für Sie am interessantesten und nützlichsten sind.